Presentation: 3 years of repressions – Support without burnout

A presentation about recent repressions and anti-repression struggle in Poland

05.03.2019
20:00
Index (Breitestr. 1)
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While the existence of anti-repression groups in Poland have already a long history, the actual anti-repression movement starts developing recently under the new far-right government pressure.

The beginning of rule of the ‘law and justice party’ (PIS) in Poland has been marked strongly by two convergent events; the enforcement of new martial laws and the capture of 3 anarchists accused for terrorism. New laws abolished all legal obstacles to spy, surveillance and control life of everyone. These laws will be used immediately against any opposition, especially – in a massive scale against anarchists. The case of 3 anarchists was used as a justification for new laws.

Anarchists support groups find themselves facing situations similar to nothing experienced by them before. The arrest of 3 defendants, the scale of charges, media and police pressure and a lack of resources put those who were willing to support prisoners in harsh conditions. Since then the scale of repression is rising. Authorities not only put opposition under heavy surveillance, but create blackmailing, intimidation and all other forms of brutality effectively as a norm. All this became daily life reality for many people. Imprisons and restrictions on freedom are just a top of iceberg.

Recent history showed high score of burnouts that at some point strongly undermine strength and capacities of people that make their efforts to help and support people who experience repressions.

The talk (beside giving political context about last 3 years situation) will focus on the emotional dimension of repression. How those influence peoples life, how there is lack of knowledge about overcoming traumas and burnouts, and how people involved in anti-repression structures trying to find the way out.

 

 

3 Jahre Repression – Unterstützung ohne Burnout

Vortrag über die Repression der letzten Zeit in Polen und den Kampf dagegen

 

Obwohl Antirepressionsgruppen in Polen bereits eine lange Geschichte haben, entwickelt sich die gegenwärtige Bewegung unter dem aktuellen Druck der neuen rechtsaußen Regierung.

Die Regierungsübernahme der Partei “Recht und Gerechtigkeit” (PiS) wurde stark durch zwei zusammenlaufende Ereignisse geprägt: die Einführung neuer martialischer Gesetze und die Festnahme von 3 Anarchist*innen, die des Terrorismus bezichtigt wurden. Die neuen Gesetze beseitigten alle legalen Hindernisse, um zu spionieren, überwachen und das Leben aller kontrollieren zu können. Diese Gesetze wurden sofort gegen jede Opposition und insbesondere – mit großer Wucht gegen Anarchist*innen eingesetzt. Der Fall der drei Anarchist*innen (bekannt als “Warsaw Three”) wurde genutzt um diese Gesetze zu rechtfertigen.

Anarchistische Unterstützungsgruppen finden sich in einer Situation wieder, die unvergleichbar mit allen vorher gemachten Erfahrungen ist. Die Festnahme von drei Gefährt*innen, die Höhe der Strafen, das Ausmaß von medialem und polizeilichem Druck und der Mangel an Ressourcen, erzeugt harte Bedingungen für diejenigen, die gewillt sind die Gefangenen zu unterstützen. Seitdem steigt die Härte der Repression weiter an. Die Autoritäten überwachen nicht nur die Opposition, sondern etablieren Erpressung, Einschüchterung und andere Formen der Brutalität faktisch als neue Norm. Das alles wurde zum täglichen Alltag für viele Menschen. Dabei sind Inhaftierung und die Einschränkung der Freiheit nur die Spitze des Eisbergs.

Die jüngste Vergangenheit weist hohe Zahlen von Burnouts auf, welche die Stärke und Kapazitäten von Menschen einschränken, die sich bemühen Betroffene von Repression zu unterstützen.

Der Vortrag wird sich (neben dem politischen Kontext der letzten drei Jahre) auf die emotionale Dimension von Repression fokussieren. Es soll darum gehen, wie dieser emotionale Druck das Leben von Menschen beeinflusst, um das Fehlen von Wissen über den Umgang mit Traumata und Burnouts, und wie Menschen, die in Anti-Repressionsstrukturen aktiv sind, einen Ausweg finden.